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6 Fehler die du beim Einrichten nicht machen solltest

Damit zu beginnen, wie es aussehen sollte

Wenn wir an Einrichtung denken, meinen wir, wir müssten zuerst überlegen, wie es am Ende aussehen sollte. Das stimmt nicht. Warst du einmal in einem Restaurant (weisst du noch, damals?) wo die Einrichtung total fancy und stylisch war, du dich aber nicht wohl gefühlt hast? Weil es ungemütlich war? Die Chance ist gross, dass bei der Planung des Raums nur das Aussehen berücksichtigt wurde. Diesen mehr-Schein-als-Sein-Effekt kannst du vermeiden.

 

Am Anfang fokussierst du also nicht auf das Aussehen, sondern auf das Gefühl:

  • Wie will ich mich in dem Raum fühlen?
  • Will ich entspannt sein?
  • Will ich Klarheit haben?
  • Soll er mir Energie geben?
  • Will ich mich leicht fühlen?
  • Was soll in diesem Raum passieren?

Und dann: Welches Bedürfnis steht hinter diesen Wünschen? Möchte ich Geborgenheit? Ruhe? Erfolg? Freiheit? Gemeinschaft? Deine Antworten sind dein Ausgangspunkt für alle weiteren Entscheidungen.

Zu meinen, du müssest dich für einen bestimmten Stil entscheiden

Es gibt so viele verschiedene Einrichtungstrends- und stile. Mid-Century Modern, Bohemian, Landhausstil, Industrial, Rustikal, schwedischer Möbelhaus-Stil und viele mehr. Jeder für sich hat seine Berechtigung und seinen Reiz. Aber oft besteht die Vorstellung, dass man sich für einen Stil entscheiden muss. Das muss man nicht. Vertraue auf deine Intuition. Bewusste Stilbrüche machen einen Raum erst spannend. Und ein eigener Stil macht ihn erst persönlich.

 

Früher habe ich immer versucht, nach einem bestimmten Stil einzurichten (es waren verschiedene dabei und einige wie den «70ies Disco Glamour Style» habe ich selbst erfunden). Aber es wurde mir immer schnell langweilig dabei. Heute verändert sich mein Stil nicht mehr ruckartig, sondern fliessend. Ich kombiniere Industrielampen mit Mid-Century Stücken, einem Grosisofa, mit Ethnomustern, und rustikalen Elementen aus dem Emmental. Weil ich mich auf mein Gespür verlasse, ist es am Ende stimmig. Versuch es auch! Experimentiere! Orientiere dich vielleicht am Anfang an einem oder zwei Lieblingsstilen. Je mehr Sicherheit du im Einrichten gewinnst, desto mehr kannst du dich von einem bestimmten Stil lösen und die Erfahrung machen, dass am Ende doch alles passt. Solange du auf dein Bauchgefühl hörst.

Andere zu kopieren

Wir haben zu jeder Zeit Zugang zu allen möglichen Bildern von Wohnungen anderer Menschen. Widerstehe dem Impuls, etwas nachzumachen, das du in einer anderen Wohnung oder auf einem Bild siehst. Jeder Raum ist anders, von den Lichtverhältnissen bis hin zu der Grösse und der Raumhöhe. Auch die Bedürfnisse der Menschen sind unterschiedlich. Orientiere dich an deinen Bedürfnissen. Dich gibt es nur einmal und dass darf man deinen Räumen ansehen.

Verkopft einzurichten

Versuche in Zukunft bei Neuanschaffungen aus der Kopfanalyse rauszugehen und stattdessen zu spüren, ob es sich gut anfühlt. Ganz oft fühlt sich etwas gut an, aber der Kopf schiebt den Riegel, «weil es doch gar nicht zum Rest passt» oder «weil das doch sonst niemandem gefällt». Geh öfter auf dein Bauchgefühl. Es hat meistens recht. Aber Achtung: ich meine nicht, dass du unüberlegte Impulskäufe tätigen sollst. Sondern nur, dass du Dinge, die in dir Freude auslösen, nicht gleich beiseite schiebst, weil sie nicht in ein Konzept passen. Ich finde, das gilt auch für den Rest des Lebens.

Zu denken: "Das kann ich nicht"

Es gibt so viele Menschen, die von sich denken, keine Begabung für das Einrichten zu haben. Vielleicht – aber auch nur vielleicht - kommen manche Menschen mit einem stärkeren Zugang zu Form und Farbe zur Welt.

Aber wenn du in deiner Umgebung, in der Natur oder in anderen Wohnungen erkennst, was schön und stimmig ist, dann hast du alle Voraussetzungen dafür, um auch deine Räume schön zu gestalten. Das Einzige, was meistens fehlt, ist das theoretische Wissen und die Erfahrung. Oder das Vertrauen in deine Intuition und den Mut, mit dem Ausprobieren zu beginnen. Und das kannst du alles lernen.

 

Hier ist eine der schönsten Rückmeldungen, die ich zu diesem Thema von einer Kundin bekommen habe:

«Mit der Beratung von Dir habe ich die Freude am Einrichten entdeckt! Was ich vorher eher als “Muss” empfand, sehe ich jetzt als Prozess, der mir viel Spass macht. Wo ich vorher dachte “das liegt mir nicht”, sehe ich nun, dass es einfach etwas Zeit und Hingabe brauchte, um meinen eigenen Zugang zum Einrichten zu finden. Mich in ein Möbel-Geschäft, eine Brocki oder einen Online-Shop zu begeben, ist nun nicht mehr stressig, weil ich dank dir meinen Blick schärfen konnte und mich nun mehr auf meine Intuition verlassen kann.»

Es bierernst zu nehmen

Ich mag Bier. Solches mit Alkohol und solches ohne. IPA am liebsten. Aber bierernst? Das mag ich nicht. Auch nicht beim Einrichten.

Es gibt so viele Regeln, wenn es um das Einrichten geht. Regeln geben Sicherheit und Orientierung. Das ist gut. Und die meisten machen natürlich Sinn. Auch das ist gut. Aber sich stur an Regeln zu halten, engt ein. Wenn sich nie jemand getraut hätte, Regeln zu hinterfragen und zu brechen, dann hätte sich die Kunst und die Gesellschaft nie weiterentwickelt. Also los. Kombiniere ungewöhnliche Farben. Mixe Muster nach Lust und Laune. Wähle die Lampe, die auf den ersten Blick zu gross scheint. Also: nimm es nicht zu ernst. Brich mit Regeln. Es gibt schon genug Konformität. Wenn wir irgendwo die Freiheit haben, unsere eigenen Regeln aufzustellen, dann in unseren vier Wänden.

Ich hoffe, du hast jetzt mehr Mut und Vertrauen, dich an deine Einrichtung zu wagen. Hab Spass daran, nimm es nicht zu ernst und höre auf deine Intuition.

 

Du kannst das!