«In a time of destruction, create something!"
– Maxine Hong
Kingston
Ort: In der Akupressur Praxis "imfluss" von Bea Wittwer, Tillierstrasse 22, Bern.
Anmeldung gerne bis am 14.10. (kurzfristige Anfragen sind aber möglich):
info@naknak.ch oder imfluss.akupressur@gmail.com.
Die Platzzahl ist begrenzt.
"Trauerarbeit ist Seelenarbeit. Es erfordert Mut, sich der Welt so zu stellen, wie sie ist, und sich nicht abzuwenden,sich nicht in ein Loch aus Bequemlichkeit und Betäubung zu verkriechen."
– Francis Weller
Stitch by Stitch ist ein Kunstprojekt, das sich mit der Verarbeitung von Trauer beschäftigt.
Trauerst du um etwas?
Du hast vielleicht einen lieben Menschen verloren oder dich macht der Zustand der Welt traurig?
In unserer Gesellschaft hat Trauer oft keinen Platz.
Es fehlen Rituale und Traditionen, um der Trauer Ausdruck zu verleihen und zu verarbeiten.
Deshalb fühlen sich viele mit ihrer Trauer allein. Dieses Projekt bietet die Möglichkeit, der eigenen Trauer Ausdruck zu verleihen ohne sich erklären zu müssen.
Wenn das in einer Gruppe passiert, ist das sehr heilsam. Keine Trauer ist dafür zu klein oder zu gross.
Wir treffen uns in einer kleinen Gruppe, und sticken zusammen in einer ruhigen und respektvollen Atmosphäre.
Die gestickten Teile werden von mir aufbewahrt und sollen später zu einem größeren Kunstwerk zusammengefügt werden.
Geplant ist, sie am Ende in einer passenden Form der Öffentlichkeit zu präsentiert.
Du möchtest eine Stickrunde in deinem Raum oder deiner Institution hosten?
Melde dich einfach bei mir: info@naknak.ch
Gerne schicke ich dir das Konzept und beantworte deine Fragen.
Wenn wir mit offenen Herzen und Augen durch die Welt gehen, sehen wir vieles was schmerzt. Ungerechtigkeiten, Kriege, Unterdrückung und Ausbeutung von Menschen, Tieren und der Erde. Wir können entweder wegsehen oder wir können uns entscheiden hinzusehen. Wenn wir hinsehen, dann tut es im Herzen weh. Wir fühlen vielleicht Wut, Verzweiflung, Ohnmacht – und Trauer.
Gegen die Ungerechtigkeiten dieser Welt können wir ganz konkret etwas tun. Wir können uns politisch engagieren, spenden, darüber sprechen, unser Verhalten im Alltag ändern. Aber auch dann bleibt noch Traurigkeit. Zum Beispiel darüber, dass wir nicht genug getan haben oder nicht so viel tun können, wie wir möchten. Wenn Wegsehen für uns keine Option ist, brauchen wir die Möglichkeit, unsere gebrochenen Herzen zu heilen und zu regenerieren. Tun wir das nicht, besteht die Gefahr, dass wir resignieren, zynisch oder verbittert werden. Aus diesem Gedanken ist das Projekt Stitch by Stitch entstanden.
Manchmal hat die Trauer einen viel persönlicheren Grund. Der Verlust eines geliebten Menschen zum Beispiel. Auch diese Trauer will verarbeitet werden.
Mit den eigenen Händen etwas zu erschaffen ist heilsam.
Etwas Schönes zu erschaffen, ist heilsam.
Gemeinsam mit anderen etwas zu erschaffen ist heilsam.
Wenn wir gemeinsam sticken wird das nicht schwer oder deprimierend. Im Gegenteil.
Wenn wir aus unserer Trauer etwas Schönes erschaffen, erleben wir Selbstwirksamkeit. Dadurch fühlen wir uns leichter.
Wir sticken in kleinen Gruppen von 3 -8 Menschen. Wir müssen keine Lösungen finden, sondern sind einfach zusammen, tauschen aus und sticken. Und wissen, dass wir nicht allein sind.
Es braucht kein Vorwissen und kein Talent. Das Gestickte muss nicht schön sein oder begründet werden. Es geht es nicht um Richtig oder Falsch. Nicht um Bewertung. Nicht um Seiten. Es geht um die Menschlichkeit.
Die fertigen Teile werden von mir respektvoll gehütet, bis sie später zu einem grossen Ganzen zusammengenäht und hoffentlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Alle Mitwirkenden werden darüber informiert, sobald das Kunstwerk vollendet ist.
„Das Gefühl der Zugehörigkeit ist in diesen Zeiten, die von Anonymität und Isolation geprägt sind, eine dringend benötigte Medizin. Tatsächlich schützt Zugehörigkeit das Herz vor vielen unvermeidbaren Herausforderungen des Lebens.“
–Francis Weller
Wir sticken gemeinsam in Biel oder Bern. Auch in anderen Städten, wenn sich ein:e Gastgeber:in findet. Die Treffen können in geschützten, geschlossenen Räumen stattfinden oder auch im öffentlichen Raum. Die Gestaltung der Stickrunde wird entsprechend angepasst.
Dauer: 2 – 2,5 Stunden
Sticken braucht eine gewisse Ruhe & Langsamkeit. Alle achten darauf, wie sie zu dieser Ruhe & Langsamkeit beitragen können.
Mitzumachen kostet nichts und das Material wird zur Verfügung gestellt.
Das Projekt soll allen zugänglich sein, die mitmachen möchten. Es versteht sich als Beitrag an das Gemeinwesen und nicht als Dienstleistung.