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Was ich 2020 gelernt habe

Ich finde, dass der Januar perfekt ist, um das neue Jahr zu planen. Die Erkenntnisse aus dem letzten Jahr, in das neue einzubringen. Das braucht einen Moment Zeit, aber es lohnt sich. Ich habe viel gelernt 2020. Die die 3 wichtigsten Erkenntnisse teile ich hier mit dir.

Akzeptieren, was ist

Innerer Widerstand gegen das was ist, braucht viel Energie. Spätestens mit dem Mutter sein wurde mir das endgültig bewusst. Einen ganzen Tag mit einem anhänglichen Kind in der Autonomiephase zu verbringen ist per se schon anspruchsvoll. Wenn dann noch mein Impuls danach verlangte, die Wohnung umzustellen oder einen Blogpost zu schreiben, gab es lange Zeit zwei Szenarien:

  1. Dem Impuls zu folgen und dann resigniert mittendrin aufzuhören, weil ich nirgends hin kam. Frustrierend.
  2. Innerlich zu grollen, weil ich eigendlich gerne etwas anderes machen würde als zu spielen. Frustrierend.

Am Ende waren sowohl mein Kind und ich unzufrieden, ich habe viel Energie verloren und ich hatte es verpasst, einen entspannten Tag mit ihm zu verbringen. Frustrierend.

 

Siehst du, worauf ich hinauswill?

 

Ich habe gelernt, wie entspannend es ist, sich der Situation, so wie sie ist, zu fügen, statt dagegen zu kämpfen. Im Moment.  Im Bezug auf mein Kind heisst das: sobald ich mich ganz auf die Situation einlasse, entstehen daraus oft die schönsten Tage. Weil ich im Hier und Jetzt bin. Und das Beste daraus mache. Das gelingt nicht immer, aber immer öfter. Gerade 2020 war für uns alle ein passendes Jahr, um diese Haltung zu üben. Und auch 2021 bietet schon jetzt genug Gelegenheit dazu.

Ändern was man ändern kann

Aber Achtung. Sich mit dem Jetzt zu versöhnen heisst aber nicht, alles zu belassen wie es ist und keine Pläne für Veränderung zu schmieden. Nein, das wäre der Killer. Das würde heissen, dass wir aufgeben und unsere Bedürfnisse ignorieren.

 

Was wir tun können:

  • Auftauchende Widerstände wahrnehmen und herausfinden, welches Bedürfnis dahinter steckt. Zum Beispiel das Bedürfnis nach Autonomie.
  • Ideen für die Gegenwart und Zukunft notieren, die diesem Bedürfnis gerecht werden.
  • Und dann entscheiden, was aktuell möglich ist und sich dafür einsetzen.

Für mich hiess das, mir ohne schlechtes Gewissen einzugestehen, dass mir die Me-Zeit fehlt. Ichh habe auch gelernt zu akzeptieren, dass grössere Vorhaben mit kleinem Kind einfach mehr Zeit brauchen. Und ich habe konkrete umsetzbare Änderungen eingeführt (siehe "Pausen sind wichtig").


Vielleicht stressen dich die unerledigten Dinge in deinem Zuhause und du möchtest am liebesten sofort alles umkrempeln? Du hast aber im Moment keine Zeit, dich im grossen Stil um die Veränderung zu kümmern (Kinder, Homeoffice, Ausbildung…). Akzeptier das und nehme es an. Für alles gibt es eine eine Zeit. Überleg dir, was du trotzdem im Kleinen tun kannst, um dir sofort Erleichterung zu verschaffen.

 

Nimm dir zum Beispiel vor, einen Monat lang den Tisch vor jedem Essen leer zu räumen und möglichst nichts darauf zwischenzulagern. Nur diese eine Änderung. Und wenn du merkst, dass sich die Änderung gut anfühlt, mach es einen Monat länger und dann noch einen. Das allein wird dich deinem Wunsch nach einem ruhigeren Zuhause schon einen grossen Schritt näher bringen.

 

Remember: Grossere Veränderungen beginnen mit kleinen Schritten.

Pausen sind gut

Das klingt banal und ist keine bahnbrechende Neuigkeit. Aber mal ehrlich. Wenn wir mit Beruf und/oder Familie eingespannt sind, fällt es doch vielen schwer, sich eine Pause zu gönnen.

 

Ich habe mir mittlerweile eingestanden, dass ich Pausen brauche und zwar regelmässig. Einerseits, um mein System zu resetten und andererseits, um Zeit für Dinge zu haben die mir wichtig sind und die mir Energie geben. Welche Art und Länge von Pause passen und möglich sind, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Für mich sind im Moment folgende Pausen realistisch.

Mikro Pausen:
Fest mit dem Boden verankern und 5 Mal tief und bewusst ein- und ausatmen. Egal wie stressig die Situation ist. 5 Atemzüge liegen immer drin.

Mini Pausen:
15 - 20 Minuten etwas tun, was mich auftankt. Für mich haben sich 20 Minuten zügiges Gehen an der frischen Luft bewährt. Für dich ist es vielleicht eine Meditation, Yoga, malen Velofahren, ein kurzes Telefonat mit einem lieben Menschen. Aber auch bei Routinetätigkeiten wie beim Staubsaugen können wir interessanterweise gut abschalten (ausser natürlich wenn es mit Widerstand passiert).

Midi Pausen:
2 – 3 Stunden für mich alleine. Seit ein paar Monaten haben wir einen Babysitter. Heute frage ich mich, warum  ich nicht vorher darauf gekommen bin. So habe ich einerseits ab und zu ein zusätzliches Zeitfenster zum arbeiten (ok, das gilt genau genommen nicht als Pause) oder ich kann ganz gemütlich im Unverpackt Laden einkaufen gehen (das ist tatsächlich Pause für mich). 

 

Ah ja und dann wärend da noch die Maxi Pausen:
2, 3 Mal im Jahr ein Wochenende lang wegzugehen. Ohne Familie. Daran arbeite ich noch.

Wenn es dir manchmal schwer fällt, deine Bedürfnisse wahrzunehmen, dir Pausen zu gönnen, oder zu akzeptieren was ist - gerade in der aktuellen Situation. Denk daran, dass du nicht alleine bist. Fang mit einer kleinen Veränderung an. Hol dir Hilfe. Du schaffst das!